Es gibt besondere Orte, oft mitten in der Stadt, die passieren wir fast täglich. Oft sogar mehrfach. Auf dem Weg zur Arbeit, zur Uni, zum Treffen mit Freunden.
Es ist ein früher Sonntagmorgen im Herbst. Der Föhn zerreißt die mächtige Wolkendecke über der Stadt. Die Sonne bricht durch, lässt die bunte Häuserzeile auf der anderen Seite des Flusses aufleuchten. Einzigartig. Ähnliche Bilder kommen mir in den Sinn: ein bisschen Amsterdam, oder Bergen, oder Nyhavn in Kopenhagen oder vielleicht auch ein bisschen Willemstad auf Curaçao. Aber mein Blick hier bleibt einzigartig: Mächtige Bergflanken, die steil aus den farbgetünchten Hausfassaden in den Himmel wachsen. Gipfel, so hoch, dass sie an den bedrohlich dunklen Wolken kratzen.
Jetzt aber gehe ich einen Schritt weiter. Mit Schwung hieve ich mich über das eiserne Geländer. Ich will mehr. Ich will das Ungewöhnliche vom Gewöhnlichen. Und nur knapp vier Meter tiefer, unter der Stadt, da ist es: das vertraut Unvertraute.
Ich, mein Zelt, mein Faltstuhl, meine Matte, mitten unter der Stadt. Der Fluss zieht gemächlich an mir vorüber. Die milde Herbstsonne wärmt. Kein Amsterdam, kein Bergen, kein Kopenhagen und schon gar nicht ein Willemstad sind nötig.
BESONDERE ZEITEN BIETEN BESONDERE CHANCEN: Reisen an ganz ferne Orte, GANZ NAH.