Sehnsuchtsort [WILDHEIT]

„Was ich wünschte, war Bewegung und nicht ein ruhiges Dahinfließen des Lebens. Es verlangte mich nach Aufregungen und Gefahren, nach Selbstaufopferung um eines Gefühlswillen. In mir war ein Überschuss von Kraft, der in unserem stillen Leben keinen Raum zur Bestätigung fand“, schrieb einst der russische Schriftsteller Leo Tolstoi (1828 – 1910).

 

Jahrzehnte, Jahrhunderte vergehen, das Sehnen nach Aufregung, Abenteuer, Spektakel, bis hin zur Gefahr, nach Ausbruch aus dem ruhigen Dahinfließen des Lebens, nach dem Neuen, dem Unbekannten, scheint unverändert. Bloß die Suche hat sich verändert: sie kennt kaum Grenzen.

Ob 260 Meter Bungee Jump, ob Ballermann, ob Höhen-, Weiten-, Kälte- oder sonst ein Rekord, ob monatlich fünf Wochenenden am Lago, ob alle Vier- oder ob vierzehn Achttausender, es ist die blitzlichtartige Instaworld, der wir dienen, die uns jagt. Es ist ein Wettlauf mit Bits und Bytes.

Was uns treibt? Vielleicht die Suche nach dem Sinn, der [WILDHEIT] in uns selbst.